10.07.10 – 13.07.10

Tag 0 – Einchecken
Nach einer Nachtfahrt nach Heiligenhafen konnten wir das Boot schon um 08:00 übernehmen. Was ein kleines Boot! Soweit zumindest der erste Eindruck, nachdem wir unsere Taschen an Bord gebracht hatten.

Unser Heim für die nächsten drei WochenNun aber erst einmal die Checkliste abarbeiten, was gar nicht so unkompliziert ist, wenn man zum ersten Mal ein Boot in eigener Verantwortung übernimmt. Zumal man nach einer Nachtfahrt nicht gerade ausgeschlafen ist. Zudem herrschte eine Bullenhitze über dem Hafen …
Gegen 9:30 schaute der Bootsmann der Chartergesellschaft herein und hinterließ einen Eindruck, als ob er zwischen Entsetzen und Amüsement schwanke, dass wir die Checkliste noch nicht abgearbeitet hatten. Dies war sowohl meiner Müdigkeit als auch dem Umstand, dass ich dringende Einkäufe vorangestellt hatte, geschuldet. Ich hatte nicht umsonst darum gebeten, der Bootsmann möge so spät wie möglich auftauchen. So blieb dann, wie sich später herausstellen sollte, der ein oder andere Mangel zunächst unentdeckt.
Um 11:30 traf Olli ein; kurz darauf lief die „Undine“ mit Iven und seinen Eltern nach Heiligenhafen ein und machte neben uns fest.
SchnuckelbootscheDer weitere Verlauf des Nachmittags war dann mit trägen Versuchen, unsere Klamotten und die Fressalien sinnvoll zu verstauen, und netten Klöns mit der Besatzung der „Undine“ gefüllt. Abends, nachdem endlich auch Susy und Eric eingetroffen waren, gingen wir nach einem kurzen Spaziergang über das Heiligenhafener Hafenfest in die Stadt zum Essen und fielen danach erschöpft in die Kojen. Tags darauf sollte ein spannender Tag werden: Auf nach Marstal!

Tag 1 – Bagenkop
Wie zu meiner Überraschung schon am Vortag von Iven angekündigt, sollte es gleich in Richtung Dänemark losgehen. Keine Manöverübungen, kein gemütliches Ausprobieren, sondern sofort mitten rein ins Vergnügen!
Der Kurs war schnell festgelegt. Raus aus der Box, der Betonnung entlang des Graswarders folgend aus dem Hafen, dann Richtung der Gefahrentonne Heiligenhafen Ost. Danach etwas Höhe gewinnen und auf Kurs in Richtung Marstal gehen. Der Wind kam angenehmerweise aus Westen mit etwa 3-4 Bft, sodass wir raumschots segeln konnten. Ein schöner Kurs und der Wind machte die brütende Hitze erträglich.
Plötzlich, die erste Aufgegung hatte sich gerade etwas gelegt, machte der Wind Feierabend! Wir überlegten nur kurz, ob wir auf ein Wiederaufleben des Windes warten sollen. Die sengende Hitze zwang uns geradezu, den Motor anzuwerfen. Schade eigentlich, denn „Motoren“ ist nur eine Notlösung. Doch der Motor wollte nicht anspringen. Kurz bevor wir auf die Idee kamen, die Fahrt abzubrechen, weil die Suche nach dem Motorfehler erfolglos blieb, kam mir die rettend Idee: Schau doch mal nach dem Motorunterbrecher. Und siehe! Irgend jemand hatte vergessen, das Ding nach dem Stoppen des Motors in die Ausgangsstellung zurückzuschieben! Was eine Erleichterung, als der Motor wieder ansprang! Nun sollte uns der Fahrtwind kühlen und die Fahrt wurde wieder schön.
Noch schöner, als wir den Autopilot einsetzten, der nur beim Queren des Kiel-Ostsee-Weges Pause machen durfte.
Kurz bevor wir die Südspitze von Langeland erreichten, zogen von Westen her dunkle Wolken heran, die ein Schlimmes befürchten liessen. Daher legten wir nach Rücksprache mit der „Undine“ als neues Ziel Bagenkop fest. Dort fanden wir einen schnuckeligen Hafen vor, dem es an nichts fehlt.

Bagenkop vom Grillplatz ausDas Hafenbecken ist von modernen Ferienwohnungen gesäumt, sanitäre Anlagen sind genügend vorhanden und dezentral verteilt. Es gibt einen Grillplatz, einen Supermarkt, der im Ort leicht zu Fuß erreichbar ist und einen Bäcker direkt am Hafen. Hinter den Ferienhäusern schaut man über einen kleinen, schönen Badestrand auf eine sanfte Hügellandschaft. Einfach schnuckelig.

Nach einem opulenten Abendessen am Grillplatz ließen wir den Abend bei Sonnenuntergang und Bierchen gemütlich ausklingen.

Tag 2 – Marstal

Die Beschreibung von Marstal in den Törnführern und Hafenhandbüchern weckt Neugier, weswegen wir, anstelle von Bagenkop direkt nach Svendborg zu fahren, zunächst einmal Marstal ansteuerten. Auch an diesem Tag war es zunächst wunderschön, wenn auch schnell sehr heiss. Heute hat Susy zum ersten Mal das Ruder übernommen; Eric unterstützte Susy dabei eine Zeit lang, bis sie sicherer geworden war.
Kurz nach dem Auslaufen aus Bagenkop drohte das Wetter wieder schlechter zu werden. Die Besatzung der „Undine“ entschied daher, unter Motor zu fahren. Wir berieten uns kurz, ob wir es dennoch wagen sollten, unter Segel zu fahren. Die Entscheidung für das Segeln sollten wir nicht bereuen. Das Wetter wurde wieder besser und wir hatten eine wundervolle Fahrt, die uns ohne große Umwege nach Marstal führte. Dort erreicht man den Yachthafen, indem man entlang einer sehr langen Schutzmauer zunächst an einer Werft vorbeifährt. Schließlich erreicht man die Liegeplätzte für Yachten.
Dort haben wir nach einem Stadtspaziergang mit Einkauf – leckerschmecker – wieder einmal gegrillt. Allerdings wurden wir dabei von einem Gewitter mit heftigem Regen überrascht. Davon ließen sich aber nur wenige der vielen grillenden Segler abschrecken. Wir auch nicht.
Das Gewitter hat eine sehnlichst erhoffte Abkühlung mit sich gebracht, sodass wir endlich wieder so richtig entspannt durchatmen und schlafen konnten.

Tag 3 – Svendborg
Nach einer erholsamen Nacht starteten wir um 8 Uhr zu unserer Fahrt nach Svendborg im Süden Fünens. Heute übernahm ich wieder das Steuer; Eric und Olli navigierten und hielten Ausschau nach der Betonnung, die unseren Weg säumte. Da wir schon am frühen Nachmittag in Svendborg festmachten, blieb endlich Zeit, Törnberichte zu schreiben, in der Stadt zu bummeln und sich mit offenen Fragen der Segeltheorie zu befassen.

more to come soon …..

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